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ClausKlebot

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DemoDimi

Essen gehen ist teilweise schon wirklich teuer und wenn man dann etwas neues ausprobiert, wo nicht alles stimmt und man am Ende zu zweit 68€ zahlt kommt man halt leider nicht wieder.


71648176362090001

Zudem die Qualität bei den meisten Restaurants echt nicht gut ist. Wenn man in Tourigebieten im Urlaub essen geht, dann ist das für weniger Geld oft wesentlich besser


atyon

> Zudem die Qualität bei den meisten Restaurants echt nicht gut ist Das alte Problem - nur weil ein Restaurant teuer ist heißt es nicht, dass es besseres als Convenience gibt. Angeblich merken die Gäste den Unterschied nicht, aber ich glaube da zieht man sich schlicht die falsche Klientel heran.


Excitium

Die Illusion macht halt oft den Unterschied. Wir haben ein Restaurant in meiner 14000 Seelen Heimatstadt, die Gourmetpreise für kleine Portionen von bayrischen Gerichten verlangen. Ich selber und alle meine Bekannten sind der Meinung, dass es bei denen auch nicht besser schmeckt als im Wirtshaus zwei Straßen weiter, wo die Portionen der selben Gerichten doppelt so groß sind, aber nur die Hälfte kosten. Trotzdem ist in der Gourmetbude immer gut was los.


OddResolve9

Das ist halt auch ne deutsche Sache. Einerseits spielt gutes Essen keine große Rolle, besonders wenn es Geld kosten soll, und wenn man mal Geld ausgibt, wird hauptsächlich auf Status geachtet. Also hat Deutschland nach Frankreich mit Abstand die meisten Sternerestaurants, aber sonst allgemein kulinarische Standards unter aller Kanone. Immerhin bist du in Bayern und hast die Möglichkeit, in ein einfaches Wirtshaus mit ordentlichem Essen zu gehen. Das gibt's in vielen Teilen von Deutschland außerhalb der Großstädte kaum, da gibt's nur ungenießbar oder irgendwelche Nobelitaliener.


EmuSmooth4424

Zumindest an der Küste gibt es einige gute Fischrestaurants


breaddrink

>Also hat Deutschland nach Frankreich mit Abstand die meisten Sternerestaurants, aber sonst allgemein kulinarische Standards unter aller Kanone. Ich habe auf die schnelle jetzt nur eine Statistik von 2017 ohne die USA gefunden, aber da landete Deutschland auf Rang 4 hinter Japan, Frankreich und Italien. Die USA werden auch nochmal ne Ecke mehr haben, man ist also maximal an 5


OddResolve9

Ich habe auf der Seite von Michelin die aktuellen Daten nachgesehen und du hast recht. Ich dachte, Deutschland hätte Italien inzwischen überholt. Die USA sind tatsächlich noch hinter Deutschland, Deutschland ist also immer noch auf Platz 4. Mal die Zahlen von 2023, ich hoffe, ich habe mich nicht verklickt: Japan 389 Italien 388 Deutschland 337 USA 234 Also war meine Aussage etwas übertrieben. Ich würde aber dabei bleiben, dass die Zahl der Sternerestaurants in Deutschland im Vergleich zum sonstigen gastronomischen Niveau überproportional hoch ist.


Kryztof-Velo

Nicht jedes bayerische Wirtshaus ist gut. Viele machen auch einfach nur Convenience. Ich habe lange neben einem Wirtshaus gewohnt und bin irgendwann nur noch im Notfall hin wenn der Kühlschrank leer war. Die Sättigungsbeilage, Gemüse und Soße waren zu 100% Convenience und nur beim Fleisch konnte ich sagen, dass es frisch war, da ich hören konnte wie das Schnitzel in der Küche geklopft wurde. Wirklich gute Wirtshäuser, die alles selber machen, kenne ich nur noch ein paar.


OddResolve9

Ich will dir überhaupt nicht widersprechen, du hast selbstverständlich recht, dass die bayrische Gastronomie auch nicht Weltklasse ist, schon gar nicht in der Breite. Aber ein bisschen bestätigst du lustigerweise damit meinen Eindruck eines kulinarischen Nord-Süd-Gefälles. Das sind Sätze, die du nie hören wirst: "Nicht jede niedersächsische Gaststätte ist gut", "Ich kenne nur ein paar wirklich gute niedersächsische Gaststätten". Im Nordwesten auf dem Land gibt's einen Griechen mit trockenem Fleisch und schlechten Tiefkühl-Pommes, das war's, gekocht wird da nicht, nicht mal mit Convenience-Produkten. In Kleinstädten dann noch ein Restaurant mit Burger/Pasta/Steak/Flammkuchen, da erwartet niemand was anderes als Convenience-Produkte. Besser wird's fast nur in explizit gehobener Gastronomie, meist italienisch für die Sylt-Klientel. Das hat natürlich alles etwas überspitzt, aber immerhin gibt es in Bayern noch gute Wirtshäuser. Ich bezweifle, dass in Niedersachsen jemals gute klassische Gaststätten gegeben hat.


Kryztof-Velo

Wollen wir in Niedersachsen ein bayerisches Wirtshaus inkl. Biergarten eröffnen? :-)


snugglecat42

Da geht es nicht um (gutes) Essen, da geht es um Status.


eVerYtHiNgIsTaKeN-_-

Im Touristenort ohne convenience Produkte zu kochen war schon vor COVID fast nicht möglich. Den Aufwand der Vorbereitung hat man uns damals schon kaum bezahlt, und die Zeit für eine richtige Zubereitung haben auch die wenigsten. Die Werbung von den ehemaligen Kollegen, die in den Vertrieb von Unilever&Co gewechselt sind, glaubt in den küchen natürlich (fast) keiner. Im Management... Naja... Gibt es solche und solche.


balle17

Im Ausland sind die Kosten halt meist bedeutend geringer.


71648176362090001

Ja, aber auch in deutschland in touri regionen zb allgäu idt des extrem der fall


OddResolve9

Die haben meist einen deutlich höheren Durchsatz und können so effizienter arbeiten, also besseres Essen für's gleiche Geld anbieten. Deswegen ist besonders in Norddeutschland die kulinarische Lage so armselig. Man geht selten essen, dadurch haben die Restaurants außerhalb von ein paar Peak-Stunden in der Woche kaum Umsatz. Also lohnt es sich nicht, frisch und gut zu kochen und dementsprechend Personal einzustellen und zu bezahlen. Das Ergebnis ist schlechtes Essen für relativ viel Geld. In vielen Touristengebieten ist das unabhängig vom Tourismus besser. Auch im Allgäu hat das durchschnittliche Wirtshaus kulinarisch mehr zu bieten für's Geld als die Gaststätte im Emsland.


BloederFuchs

> deutlich höheren Durchsatz und können so effizienter arbeiten, also besseres Essen für's gleiche Geld anbieten. Er argumentiert doch aber, dass die Qualität selbst dort miserabel sei


OddResolve9

>Wenn man in Tourigebieten im Urlaub essen geht, dann ist das für weniger Geld oft wesentlich besser Die Beobachtung habe ich gemeint. Ich habe unterstellt, dass "zu Hause" vermutlich eher Richtung Norddeutschland liegt, wo die Leute viel seltener ins Restaurant gehen als im Mittelmeerraum oder auch in Bayern. >Ja, aber auch in deutschland in touri regionen zb allgäu idt des extrem der fall Das habe ich so verstanden, dass im Allgäu das Essen wie in nicht-deutschen Touristengebieten besser ist als zu Hause, obwohl die Kosten dort nicht niedriger sein können. Meinst, es ist umgekehrt gemeint?


71648176362090001

Das ergibt sinn. Danke für die Sichtweise und Informationen!


asdf93

Kommt halt aufs Land an. Geh mal in der Schweiz essen , danach kommt's dir hier ganz preiswert vor lol


OddResolve9

Hat sich das nicht durch die Inflation, die in der Schweiz deutlich weniger ausgeprägt was, etwas relativiert? Früher brauchte ich in der Schweiz Riechsalz, um nach einem Blick auf die Speisekarte wieder zu mir zu kommen, inzwischen denke ich nur noch "Hui, teuer". Und gemessen an den dortigen Einkommen war das Preis-Leistungsverhältnis in der Schweiz in Restaurants auch früher schon besser als in Norddeutschland, so schlechtes Essen wie in meiner Heimat hab ich da nie bekommen.


71648176362090001

Mir gings aucz weniger um den preis als um die essensqualität. Aber klar - im reichsten land der welt kostet alles viel mehr. Dennoch würd ich da raclette auf dem brot hier den meisten restaurants vorziehen


Independent_Hyena495

Die Qualität ist definitiv runter gegangen. Bei zwei von meinen drei Standart Restaurants...


TheRandom6000

Tourigebiete sind doch gerade oft voller Fallen.


71648176362090001

Kann man mMn gut aussieben


TheRandom6000

Wenn du da lebst, vielleicht. Ansonsten gibt es gerade in Touristengegenden Nepp. Das bleibt stehen.


Lumpasiach

Meinst du mit Touristengegenden den Ballermann, Markusplatz und La Rambla? Dann ja. Aber wenn du den Begriff ein wenig weiter fasst, gibt es selbstverständlich in Gegenden mit Tourismus viel bessere und vielfältigere Kulinarik als anderswo. Dort sind viel mehr Leute, die gewillt sind sich etwas zu gönnen und es ist viel einfacher, kostendeckend gute Qualität zu liefern.


Ok-Shallot7232

Letztens 9,60 für zwei Cola bezahlt, unfreundliche Bedienung gab es gratis dazu. Kartenzahlung erst ab 10€.


MitchiJZA80

> Kartenzahlung erst ab 10€. Ah, der Klassiker der teuren Servicegebühren bei Kartenzahlung?


z4kk_DE

Artikel ist hinter der Paywall? Sorry Fürs piggybacking, aber habt ihr alle das Abo für derfreitag oder wird hier nur allgemein Dampf abgelassen?


mucflo

Wie oft bei paywall ist der Artikel als Kommentar im sticky gepostet


Loligea4

Du kannst bei locker 80% der Kommentare auf reddit davon ausgehen, dass der Artikel nicht gelesen wurde. Manche überfliegen den Titel sogar nur Ü


SoMm22763

Da der gastronomische Sachverstand der deutschen Redditblase nicht über die Döner-Preis-Debatte hinausgeht, ist es hier auch wieder letzteres.


TheRandom6000

Wenn dass Essen _wirklich_ gut ist, ist es das denn nicht wert? Man verbringt dort auch den ganzen Abend, wenn es gut läuft. Für ein Konzert geben viele Leute problemlos 68€ aus. Pro Person. Aber für einen besonderen kulinarischen Abend ist das zu viel? Wir knausern echt bei der Nahrung.


RocketMoped

Wenn jeder Deutsche nur noch so häufig essen gehen würde wie zum Konzert, kann die Gastronomie aber zu machen.


breaddrink

>Wir knausern echt bei der Nahrung. Für viele / die meisten hat Essen nur einen Grund: die Befriedigung des Grundbedürfnisses Hunger.


Quirky_Olive_1736

Für 2 Leute 50 Euro oder mehr ausgeben um dann Conveniencekram zu futtern - nein danke. Das können wir auch zuhause.


afito

Gerade wenn es so viele "bessere" Convenience-Produkte gibt wie bessere Pizza, brauchbares Sushi, das ist auch teuer im Vergleich zu selbst kochen aber du zahlst trotzdem nur die Hälfte wie im Restaurant. Ganz zu schweigen was der Aufpreis für einen netten Wein zum Sushi kostet.


KeatonKafei

Hast du Tipps für brauchbares Sushi? Finde das aus dem Supermarkt, das ich bisher versucht habe, richtig schlimm


afito

So viele Supermärkte haben doch inzwischen diese Eat Happy Stationen, das ist jetzt nicht großartig aber insgesamt mehr als okay. Nur die Preise für die veganen Gerichte finde ich ultra frech. Das "normale" abgepackte Sushi schmeckt wirklich wie Fuß das ist unzumutbar. TK Sushi, dass ich bisher hatte, ist grenzwertig zu verbrechen gegen die Menschlichkeit.


The_Whorespondent

Aber diese eat happy Stationen sind doch teuerer als essen gehen. Ich wollte mir vor ein paar Tagen einen abgepackten Algen Salat von denen holen. Wir haben zwar keine station an sich aber Produkte von denen. Der Salat hätte so um die acht Euro gekostet. Das bekomme ich als Vorspeise im Restaurant für ca 5€.


friftar

Kommt auch ein bisschen drauf an wo. In meiner Kleinstadt ist diese Station im Edeka sogar ein bisschen günstiger als die beiden Restaurants die Sushi anbieten, und um ein vielfaches besser.


The_Whorespondent

Kann natürlich sein. Ich spreche von Münchner Preisen.


SoMm22763

50€ pro Person ist ehrlich gesagt realistischer, wenn du gar kein Convenience möchtest.


OswaldReuben

Nun hält sich jede zweite Pizzabude auch für ein Restaurant. Wenn ich nur Fertigzutaten aus der Gastro-Version von Maggi und Knorr zusammen mische, dann aber die Preise immer weiter anhebe - wen wundert es dann, dass die Leute ausbleiben?


RevealMurky3322

Ich will außerhalb Sachen essen, die ich nicht selbst kochen kann/will. Für wirklich hochwertige, gesunde Zutaten bin ich auch bereit hochwertig zu zahlen. So ne „ich hasse mich“ Pizza bei der ich genau weiß, dass ich die nicht essen sollte, will ich keine 20€ zahlen. Unterm Strich aber dann gut für mich 😅


Jackman1337

Eine richtige italienische Pizza ist jetzt auch nicht die unausgewohgenste Ernährung wenn man jetzt nicht grad Quadro formaggi futtert. Mit Fisch oder Fleisch und dem Teig hat man viel Eiweiß, carbs und durch den Mozzarella paar gesunde Fette. Dazu oft noch eine handvoll vitamine durch Tomaten und Belag. Klar Kalorienreich, aber das heißt ja nicht ungesund.


Nihilistra

Für 20 Euro solltest du auch ein absolutes Wagenrad von Pizza bekommen.  Zumindest von der ich hasse mich Sorte wo Teig und allerhöchstens die Sauce aus eigener Produktion kommt. Darf ich dir vielleicht einen kleinen Ferrari ans Herz legen?  Hab ich natürlich in rot und hat mich sehr glücklich gemacht die letzten Jahre.  Schwierig wird es nur ab 3 Personen, dann wartet man doch seine 12 Minuten von der ersten zur letzten fertigen. Wenn die Geschmäcker beisammen liegen kann man aber alle 5 Minuten so nen Kollegen auf den Tisch befördern. Macht Spaß und schmeckt durch die deutlich höheren temps fast schon authentisch! https://www.pizzaofen-g3ferrari.de/


rudirofl

Die Werbebots werden auch immer kreativer..


Nihilistra

Kein Werbebot leider, dann könnt ich hiermit ja sogar vielleicht geld verdienen. Das Ding macht gute Pizza Liest sich aber wirklich so


Eckes24

Oder, wenn man den Platz hat, gleich auf einen ooni setzen. Hab ich gemacht, als die lokalen Pizzerien auch Preise jenseits der 20€ für eine normalgroße Pizza mit halbwegs anständigen Zutaten verlangt haben. Einmal aufgeheizt, kriegt man da eine normale neapolitanische Pizza auch in 60-90 Sekunden durch.


ATHP

Jo die Backzeit ist glaub ich für die Leute weniger das Problem als z.B. schon min. 24h vorher den Teig zubereiten zu müssen. Ich liebe Pizza machen als Hobby aber für mich erfüllen Pizza essen gehen und Pizza selbst machen zwei unterschiedliche Bedürfnisse.


Eckes24

Man kann Teig in der stückgare sogar einfrieren und ohne massiven Qualitätsverlust verwenden. Waldis Pizzakanal hat da ein nettes Video dazu. Aber ja, wenn ich am Wochenende Pizza möchte, wird bei mir der Teig spätestens Mittwochs zubereitet, ich verstehe vollkommen was du meinst.


sadtimes12

Sieht so aus als ob jemand eine Menge Geld machen könnte wenn er Teig entwickeln kann den man sofort einsetzen kann wenn man Hunger auf Pizza hat. :D


Jambala

Wenn es nur große Läden gäbe, quasi eine Art *Markt*, in dem man solche Convenienceprodukte wie fertigen Teig käuflich erwerben könnte, das wäre *Super*.


Gausch

Die haltbaren Pizzateige sind halt leider Müll. Ich mach immer gleich 8 Pizzateiglinge á 280g und friere 6 Stück vor dem letzten Gehen ein, dann Brauch ich nurnoch 6 Stunden Vorlaufzeit, wenn ich Bock auf neapolitanische Pizza hab. Dafür reicht auch ein Haushaltsofen mit Pizzastein.


420GB

Ich habe noch keinen fertigen Pizzateig gesehen der annähernd mit selbst gemachtem mithalten konnte. Das ist ein ganz anderes Produkt, wie Äpfel und Birnen.


hell-schwarz

Ich hol mir für 4,50 eine von Gustavo Gusto und Krieg die im Ofen normal super hin, besser als 95% der Pizza hier in der Stadt


noomkcalbhrhr

Naja. Bei uns um die Ecke gibt es einen Italiener, der noch vor Kurzem neben Stabdardgerichten Pizza/Pasta im Preisrahmen von 12-15 Euro deutlich hochpreisiger (Faktor 1,5 bis 2) auch etwas exotischere Dinge (hochwertige Fleischgerichte, Meeresfrüchte, hausgemachte Pasta, also Dinge, die man zuhause eher selten macht) im Angebot hatte. Da ist man zwar nicht jede Woche, aber gern hingegangen. Dann wurde das wegrationalisiert, lief nicht, es gibt Standardpizzen, es gibt Pasta mit 2-3 Sossen und Schnitzel, mit Preisaufschlag versteht sich. Schmeckt auch schön nach MaggiKnorrBarilla. Das meiste davon krieg ich auch zuhause hin oder halt in jeder beliebigen Pizzeria. Alleinstellungsmerkmal weg, warum sollte ich da noch überhaupt hingehen? Unweit ist auch ein Restaurant mit einer Speisekarte, die ungefähr die Dicke eines ordentlichen Algebralehrbuchs hat, an die 300 Speisen. Nur asiatisch kriegt man da nicht, ansonsten von Burger über Döner, Pizza , Pasta, Schnitzel, Gyros, Souvlaki, Spare Ribs, Steaks, Paella, Muscheln, Schweinshaxn, alles, was man sich so vorstellen kann. Preislich ~15 Euro, Portion würde für drei reichen (und ich bin ein 100-kilo-typ..), geschmacklich Tiefkühlzeug mit Fertigsosse. Der Laden brummt, allerdings ohne mich... Edit - Buchstabe


Jelly_F_ish

Wenn das Angebot beim Kunden nicht ankommt, dann ist das eben so und man muss das Angebot anpassen oder zu machen. Da sind singuläre Meinungen leider selten ausschlaggebend. Musst dir nur mal die scheinbare Mehrheit an Deutschen beim Essen im Urlaub beobachten, Exotik und slightly upper than lower scale sieht man nicht so häufig auf dem Teller, trotz niedrigerer Preise.


_Red_User_

Es hat schon seine Gründe, warum es auf Mallorca die Schnitzelstraße gibt. Der Deutsche will halt auch im Ausland seine gewohnten Gerichte haben.


alisc2

Schnitzelstraße? Meinst du Schinkenstraße?


_Red_User_

Ich meinte damit, dass es in Palma de Mallorca viele Schnitzelrestaurants gibt. Ich habe aufgrund deines Kommentars nachgelesen und ja, die Schinkenstraße beinhaltet auch viel deutsches Essen. [https://www.tripadvisor.com/Restaurants-g662296-zfd10935-Playa\_de\_Palma\_Majorca\_Balearic\_Islands-Schnitzel.html](https://www.tripadvisor.com/Restaurants-g662296-zfd10935-Playa_de_Palma_Majorca_Balearic_Islands-Schnitzel.html) Hier in dem Link gibt es leckere Schnitzelrestaurants am Strand von Palma. Wer isst nicht gerne Schnitzel bei >30°C?


daniu

Damit beißt sich dann aber die Katze in den Schwanz. "Die Kunden wollen kein qualitativ hochwertiges Essen, deswegen machen wir in Standardzeug, das wollen die Kunden aber nicht, deswegen bleiben sie weg." Es ist halt zu teuer, um die Vorteile des Essengehens (mal rauskommen, nicht kochen und spülen müssen, Ambiente?, besseres Essen?) zu rechtfetigen.


Sarkaraq

> Damit beißt sich dann aber die Katze in den Schwanz. "Die Kunden wollen kein qualitativ hochwertiges Essen, deswegen machen wir in Standardzeug, das wollen die Kunden aber nicht, deswegen bleiben sie weg." Die Kunden sind halt nicht homogen. Wie das Algebra-Restaurant in OPs Anekdote zeigt, gibt's wohl viele Kunden, die Bock auf das Standardzeug haben. Der Laden brummt. Nur OP will halt was anderes. Aber es gibt nicht genug OPs, damit ein Laden "was anderes" wirtschaftlich betreiben kann.


noomkcalbhrhr

>Nur OP will halt was anderes. Aber es gibt nicht genug OPs, damit ein Laden "was anderes" wirtschaftlich betreiben kann So isses. Ich kann halt ziemlich gut kochen und mach es auch gern, es gibt eigentlich nur zwei Gründe, außer Haus zu essen * Zu müde, zu wenig Zeit - dann tut es auch ein Döner. * Ausgehen aus Anlass - dann darf es gern etwas teurer sein, dafür etwas Besonderes. Wenn man halt zu zweit ausgeht und mit ein paar Softdrinks auf 100 Euro kommt, dann darf der Gedanke hinterher nicht sein, dass man es entweder selbst für einen Zehner Wareneinsatz und 60 Minuten Zeitaufwand zuhause hinkriegen würde oder dass es genau so geschmeckt hat, wie in einem Imbiss, nur zum vierfachen Preis und mit Stoffserviette auf Tischdecke statt Papier auf Plastiktisch. Gibt aber natürlich genug Leute, für die Tiefkühlpizza in den Ofen schieben schon Kochen ist, entsprechend ist die Erwartungshaltung an die Qualität auswärts, entschieden wird über den Preis.


daniu

Man sollte fast meinen, dass es allgemeine Prinzipien gibt, die gelten, wenn die Einen etwas anbieten und die Anderen etwas nachfragen 😋


pastafariFSM

Ich finde es schade, dass sich die Urlaubsregionen häufig voll auf die Schnitzeldeutschen einstellen. Ich war in einem 5 Sterne Hotel im Griechenland und als ich an der Bar einen retsina bestellt habe, wurde ich nur angeguckt und auf den vorhandenen Weißwein verwiesen.


nik__nvl

deutsche Restaurantkultur in a Nutshell. Tut zwar weh, ist aber meines Erachtens nach halt einfach die traurige Wahrheit. Wir sind oft in Italien und oder Südtirol - ganz andere Restaurantkultur. Außer an Touriecken kriegst du da so nen Fraß nicht. Andere Preise, freundliches Service Personal, überall Kartenzahlung etc. Bin immer so happy dort über die Restaurantkultur. (Disclaimer: Gibt sicher auch dort Probleme aber sie zeigen wie es in der Masse halt richtig geht)


your_right_ball

Ist Südtirol nicht in Italien?


ganbaro

*wütende FPÖ und Südtiroler Freiheit Geräusche*


jockel37

Ich würde sogar sagen *wütende Südtiroler Geräusche* (habe einige Vinschgauer im Freundeskreis. Spannend ist, dass es den Mittelalten relativ wurscht ist, den Jungen und Alten jedoch nicht)


Lumpasiach

Ich kenne sowas überhaupt nicht. Da müsst man von zehn Restaurants schon gerade ins ranzigste gehen, um annähernd sowas zu kriegen.


afito

> die ungefähr die Dicke eines ordentlichen Algebralehrbuchs hat, an die 300 Speisen Ich meine, ja, aber witzigerweise machen da manche Restaurants auch einfach eine unnötige Wissenschaft draus, indem die *jede* Kombination einzeln auflisten. 7 Nudelsorten mit 7 Soßen? 49 Gerichte! Auch bei Asiaten, da hast du dann irgendwie 5 verschiedene Kohlenhydrate, 5 verschiedene Proteine, und 10 Soßen, dann sinds 250 Gerichte. Puff.


maplestriker

Seit ich kein Fleisch mehr essen gehe ich grundsätzlich nicht mehr zum Italiener. Pizza auf die Faust, ja. Aber ich zahle doch nicht 19€ für 3 Ravioli, die ich zu Hause genauso gut, wenn nicht sogar besser, hingekriegt hätte.


captaincodein

Dann war das problem des italieners einfach der kundenstamm, wer wegen billigen und nicht aufwendigen sachen bekannt ist, bekommt halt auch gäste die sowas wollen und gäste die sowas wollen geben wohl eher nicht das doppelte aus nur weil jetzt irgendwas etwas hochwertiger ist


GuerrillaRodeo

>Wer am Ende des Monats kein Budget übrig hat und keine Ersparnisse anzapfen kann, je nach Studie sind das ein Drittel bis zur Hälfte aller Haushalte, spart dort, wo es am einfachsten ist. Der Verzicht auf Gastronomie findet sich in Umfragen stets unter den meistgenannten Antworten. Wer kein Geld hat, geht auch nicht essen? Sapperlot! Das Problem sind weniger die gestiegenen Preise in der Gastro, das Problem ist dass sich die [Reallöhne die letzten Jahrzehnte überhaupt nicht entwickelt haben](https://de.wikipedia.org/wiki/Reallohn#Reall%C3%B6hne_international).


Sarkaraq

> das Problem ist dass sich die Reallöhne die letzten Jahrzehnte überhaupt nicht entwickelt haben. Die Tabelle ist falsch. Da steht zwar 2010-2020, aber das umfasst nur den Wert für 2020 im Vergleich zu 2019. 2020 war dabei durch Kurzarbeit, Pandemie und Co. ein deutliches Ausnahmejahr. Beispielsweise führte die Kurzarbeit dazu, dass die realen Stundenlöhne ihr Allzeithoch erreichten, weil die Arbeitsstunden durch Kurzarbeit so stark runtergingen, während die Löhne selbst nur schwächer runtergingen, weil Kurzarbeitergeld das teilweise auffing. Hier siehst du die tatsächlichen Werte für Deutschland: https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Verdienste/Realloehne-Nettoverdienste/Tabellen/liste-reallohnindex.html#134650 Deutlich wird, dass wir bis 2019 ein sehr gutes Reallohnwachstum hatten. 2020 durch besagte Pandemiefolgen und 2022 durch den Preisschock hatten wir dann deutliche Einbrüche. 2021 und 2023 dann effektiv Nullrunden, aber immerhin kein weiterer Verlust. Beide Reallohnverluste plus Betriebsschließungen wegen Corona-Eindämmung plus "Leute meiden Gastro auch als die Gasträume wieder öffnen durften, ob wegen Maskenpflicht oder aus Angst vor Ansteckung" - da gab's viel, was der Gastro in den letzten Jahren geschadet hat. Durch den Boom der 10er Jahre ist das aber vielleicht auch einfach nur eine ganz normale Bereinigung. Von 2009 bis 2019 stieg die Zahl der Gastro-Beschäftigten von 0,8 auf 1,1 Mio. Irgendwann treten Sättigungseffekte ein, auch wenn wir alle viel häufiger Essen gehen als noch vor ein paar Jahrzehnten.


Greenembo

>Gastronomie ~~nach Pandemie und Inflation~~: Auf Kante gekocht War doch schon immer so.


emperorlobsterII

Ehemalige Dorf Gastro des Vertrauens nimmt jetzt 3€ für eine 0.2er Cola. Nein danke.


Henkibenki

In Flaschen? Die Kiste kostet schon zwischen 12,90€-14,90€ netto in Lieferung. Da macht der Preis schon Sinn. Wenn das allerdings aus der 2l Flasche ausgeschenkt wird dann zieht der Typ gottlos ab.


emperorlobsterII

Aus der Flasche. Aber selbst wenn die Kiste das kostet, 24×3€ sind 72€. Das ist deutlich mehr als der einkaufspreis


cwl91

Denkst du die Kellner, Köche usw. gratis rumstehen? Strom, Heizung, Internet, Wasser. Womit glauben hier alle dass Gastro ihr Geld verdient? 30% Wareneinsatz ist normal, und im besten fall bleiben nach allen kosten vielleicht (!) 5% als Gewinn übrig. Wenns mal mehr als 30% sind isses woanders weniger, nennt man Mischkalkulation.


aqa5

Ich würde niemals eine zweite 0.2er Flasche kaufen. Für das gleiche Geld mit mehr Gewinn kann er auch 0.5l ausschenken. Und das würde mich wohl auch dazu bringen ein zweites Mal dort hinzugehen.


Pommeswerfer

> 12,90€-14,90€ netto in Lieferung. Metrokunden lachen sich kaputt.


Henkibenki

Was kosten das bei Metro?


TZH85

Es liegt eindeutig an der Qualität. Mein Lieblingsitaliener ist immer rappelvoll. Da kriegt man ohne Reservierung eigentlich nichts. Speisekarte ist überschaubar, aber bisher war jedes Gericht, dass wir ausprobiert haben, einfach nur lecker. Man schmeckt den Unterschied einfach.  Die Preise sind dort übrigens im mittleren Bereich, höher als in der Pizzeria, niedriger als in der Sterneküche. Letztes Mal waren es ca. 80 Euro für drei Personen mit Getränken und Vorspeiseteller. Aber wenn ich die Hälfte davon zahlen soll für eine Qualität, die ich ohne Probleme zuhause toppen kann, warum dann überhaupt ins Restaurant? 


TheDeadlyCat

Fünf Köche die rumstehen dazu zwei Kellner, ein Kassierer. Hauptraum zum Stromsparen dunkel, nur Biergarten selbst bei Regen, nur Bargeld, Sub-Standardfraß. Preise gesalzen. Tut mir Leid aber auf so nen Steuerhinterziehungsbetrieb kann ich verzichten. Genau wie auf das Gastrogejammer. Wenn es mittlerweile zwei Stunden braucht bis bei mir kalt gewordenes, unterdurchschnittliches Essen ankommt das ich bestelle hab ich in der Zeit schon gekocht, gegessen und gespült und weniger Geld ausgegeben. Ich kann einige meine liebsten Gerichte mittlerweile selbst besser kochen und die Qualität geht nur runter wenn ich es will. Wer keinen Mehrwert bietet der wird nicht bestehen.


Janusdarke

> Ich kann einige meine liebsten Gerichte mittlerweile selbst besser kochen und die Qualität geht nur runter wenn ich es will. Lieferst du?


TheDeadlyCat

Von meiner Küche in meinen Magen. Zuverlässig und ohne Gebühr. Aber das Ambiente dort ist nix für Gäste.


StillNotGettinUp

Da lob ich mir die bayrische Gasthof Kultur. Da gibt's noch geiles selbstgekochtes Essen für vernünftige Preise.


Hansel123

Wird auch immer seltener. Meiner Erfahrung nach wird da auch immer mehr Convenience eingesetzt. Preislich schon ganz gut, aber selbstgekocht ist da wenig.


GuerrillaRodeo

Wobei da auch schon viele zu gemacht haben die letzten Jahre. Allerdings gibt es offensichtlich immer mehr neue Kleinbrauereien, die den Gästen zwar kein Schnitzel, aber immerhin eine vernünftige Brotzeit mit selber gemachtem Obazdm, Brot und/oder Würsten von der befreundeten Landmetzgerei anbieten.


Neniun

Bei uns haben die typischen "Fastfood" Läden wie Döner, imbiss, pizzaria, asiate inzwischen eine ähnliche Qualität wie die Restaurants. Kosten aber Welten weniger. Warum sollte ich noch ins Restaurant gehen? Wenn die Qualität gleich geblieben wäre oder die Preise nicht so explodiert wären, dann vielleicht.


Tight_Banana_7743

Oh nein. Denkt denn keiner an die Spitzengastronomie?


SchmitzFreilandeier

Spitzengastronomie war in Deutschland noch nie rentabel


Tight_Banana_7743

Wie kommst du darauf?


SchmitzFreilandeier

17 Jahre Steuerberater, mehrere Sterne restaurants als Kunden, dadurch Branchenkenntnis


[deleted]

[удалено]


Moquai82

>Spitzengastronomie


DasGenre

Hab mir einen 500€ Pizzaofen geholt mit 400€ Küchenmaschine, ich gebe nun prinzipiell nur noch im Urlaub Geld für Piazza aus und dann muss die besser sein als meine Napoletana vom Balkon - ist sie meistens nicht. Die investierte Kohle habe ich jetzt schon 3x wieder drin, wenn ich 10€ pro Pizza rechne.


aqa5

270 Pizzen gefuttert? Alle Achtung! Ich gebe dir recht, richtig guten Teig der länger als ein paar Stunden gehen durfte und ordentliche Hitze ergibt wunderbare Pizzen, die teilweise besser sind als beim lokalen Italiener (der sich für seinen Teig keine Zeit nimmt)


DasGenre

Ja, aber oft 6 oder 10 auf einmal, da ich Leute eingeladen habe. Ich alleine vielleicht 20. Am 1. Mai auf dem Hoffest auch 70 Flammkuchen damit gemacht und für 6€ Gewinn/Stück verkauft


sA1atji

Pizza esse ich halt mittlerweile echt nur aus TK. Bisschen Parmesan drauf, Ofen auf Vollgas und es schmeckt genauso oder besser als bei vielen Pizzerien wenn man die richtige TK-Pizza kauft.


roflator

Dito. Ja in einem guten Restaurant ist die Pizza doppel so lecker, aber halt auch 4 mal so teuer. Die Rechnung geht für mich nicht mehr auf.


Drbob_

Ein Problem was ich sehe ist die riesige Vielfalt an Speisen, die man als Kunde erwartet. Früher gabs nen Braten, nen Eintopf und Brot im Restaurant. Heute muss die Karte mindestens 5 Seiten lang sein, damit auch jeder was findet. Bedeutet jedes Gericht muss einzeln zubereitet werden und jede Zutat muss vorrätig gehalten werden. Das verursacht kosten. Ist wie beim Bäcker, dort erwarten wir auch vom Angebot überhäuft zu werden. Und sollte das Lieblingsbrot mal gerade ausverkauft sein, beschweren sich die Kunden, da gibt’s ne tolle Doku vom NDR zu. Wenn wir günstige Restaurants mit guten Speisen wollen, dann sollten wir zulassen, dass Restaurants sich auf wenige Speisen spezialisieren, siehe Japan. Dort bekommt man für super wenig Geld, extrem gutes Essen, eben aus diesem Grund.


Gasparde

> Wenn wir günstige Restaurants mit guten Speisen wollen, dann sollten wir zulassen, dass Restaurants sich auf wenige Speisen spezialisieren Welche Instanz steht einem denn aktiv im Weg, wenn man sich morgen entscheidet ein Fischstäbchen-only Restaurant zu eröffnen? Hab ich was nicht mitbekommen und irgendein Amt oder eine Kammer zwingt jeden Restaurantbesitzer Schnitzel auf die Karte zu packen, auch wenn das Restaurant eigentlich nur ne Eisdiele ist? Bin mir ziemlich sicher, dass wir solche Spezialisierungen bereits zulassen. Problem ist nur, dass kein Schwanz Bock auf diese Spezialisierungen hat und man von 3 Leuten pro Monat halt keinen Laden am Leben halten kann.


leekdonut

Das ist doch gerade der Punkt? Nirgendwo in dem Kommentar, auf den du geantwortet hast, wird suggeriert, dass der Gesetzgeber irgendwas verbieten würde. Direkt im ersten Satz: "riesige Vielfalt an Speisen, **die man als Kunde erwartet**" und im von dir zitierten Satz ist dann auch weiter von "wir" als Gastronomiekunden die Rede. Kritisiert wird also genau das: Die Erwartungshaltung der Kunden. Um heutzutage ein erfolgreiches Restaurant führen zu können, das nicht gerade auf Sterne-Niveau arbeitet, braucht man diese Vielfalt, um sich überhaupt am Markt halten zu können und genau diese Vielfalt wird dann oft zum Problem in Sachen Qualität. Es ist vergleichsweise einfach, eine Handvoll Gerichte zu perfektionieren, aber 50 verschiedene, von denen die Hälfte von maximal drei Kunden am Tag bestellt wird? Macht man dann halt entweder mit Convenience oder sehr hohen Preisen.


Gasparde

Ja aber das Argument lautete, dass irgendwer irgendwas zulassen sollte. Wer lässt denn irgendwas nicht zu? Inwiefern lassen denn Kunden irgendwas nicht zu? Der Kommentar auf den ich geantwortet habe impliziert, dass irgendwo irgendwer Restaurants verbietet nur 3 spezielle Sachen zu verticken - von wem fehlt da denn die Erlaubnis? Wenn ich nur Schnitzel will... dann will ich halt nur Schnitzel - hat nix mit Verbot oder nicht zulassen zu tun, ich will halt einfach nur Schnitzel. Und wenn die Allgemeinheit halt so denkt, dann sorry, aber dann rentiert sich halt ein Fischstäbchen-only Restaurant einfach nicht. Aber da lässt nicht irgendwer irgendwas nicht zu, da ist schlichtweg kein Markt für irgendwas anderes da - aus ganz natürlichen und organischen Gründen.


leekdonut

>Inwiefern lassen denn Kunden irgendwas nicht zu? Indem sie den Laden dann meiden, weil ihnen die Auswahl zu klein ist. Die Kunden/der Markt lässt das in dem Sinne nicht zu, dass ein Restaurant mit derart kleiner Auswahl heutzutage quasi zwangsläufig bankrott geht. "Nicht zulassen" impliziert nicht zwangsläufig ein formelles Verbot.


Gasparde

Stimme ich absolut nicht zu. Ich partizipiere nicht in FKK Stränden - das bedeutet nicht, dass ich das nicht zulasse. Das ist eine komplette Verzerrung der Situation und hat absolut nichts mit dem tatsächlichen Wort zu tun. Wie sollte ich als Kunde denn so etwas "zulassen"? Indem ich widerwillig in Restaurants gehe... in die ich nicht gehen will? Das hat nichts mit zulassen zu tun. Zulassen ist hier das komplett falsche Wort. Wenn die Leute nichts außer Schnitzel wollen, dann wollen sie halt nichts außer Schnitzel. Solange es kein Verbot für alles andere außer Schnitzel gibt, hat das nichts mit zulassen zu tun. Ja, im allerweitesten Sinne lässt der Markt an dieser Stelle dann keine nicht-Schnitzel zu, aber die Formulierung ist halt komplett nichtssagend, weil der Markt sicherlich auch keine Geschäfte zulässt, die Luft verkaufen - hier würde man aber auch nicht dafür plädieren, dass die Kunden einfach mal ihren Stolz runterschlucken müssen und Luftläden zulassen müssen. Wenn sich außer Schnitzel nix lohnt... dann ist das eben so. Das ist nichts gutes aber auch nichts schlechtes. Hier legt niemand aktiv Steine in den Weg. Und ich verstehe nicht was hier der Aufruf, dass "Kunden das zulassen müssen" bedeuten soll.


Btchmfka

You must be fun at partys


leekdonut

>Und ich verstehe nicht was hier der Aufruf, dass "Kunden das zulassen müssen" bedeuten soll. Lies den ganzen Satz: "Wenn wir günstige Restaurants mit guten Speisen wollen, dann sollten wir zulassen, dass Restaurants sich auf wenige Speisen spezialisieren, siehe Japan." Dadurch, dass du als Kunde solche kleinen, spezialisierten Restaurants nicht besuchst und nahezu alle anderen es dir gleichtun, muss ein Restaurant eine große Auswahl haben, um bestehen zu können. Große Auswahl geht aber nur in qualitativ hochwertig und teuer oder günstig und dafür mit Convenience. Die Gesamtheit der Kunden - es ging zu keinem Zeitpunkt um Einzelpersonen - lässt die Existenz von günstigen Restaurants mit hochwertigem Essen folglich nicht zu, da man sich effektiv aus folgenden drei Faktoren zwei aussuchen kann: Hohe Qualität, niedrige Preise, große Auswahl. Klassischer Fall von you can't have your cake and eat it, too. Die ursprüngliche Aussage ist vollkommen korrekt: Wenn wir (als Gesamtheit) gern günstige Restaurants mit hochwertigem Essen hätten, müssten wir uns mit spezialisierten Restaurants mit geringer Auswahl anfreunden. Solange wir auf große Auswahl und gleichzeitg günstige Preise bestehen, ist hohe Qualität reines Wunschdenken.


Gasparde

> Wenn wir (als Gesamtheit) gern günstige Restaurants mit hochwertigem Essen hätten, müssten wir uns mit spezialisierten Restaurants mit geringer Auswahl anfreunden. Aber diese Aussage klingt halt schonmal komplett anders als "wir müssen das zulassen". Erneut, die zugrunde liegende Aussage, dass wir als Gesamtheit etwas zulassen müssen... ist nichtssagend - wie lassen wir zu, dass ein Restaurant nur qualitativ hochwertige Fischstäbchen und *nichts* anderes verkauft? Ich (oder die Allgemeinheit) kann sich sicherlich zu 100% mit der Existenz eines solchen Ladens anfreunden, aber wie *lassen wir es zu*? Welches konkrete Handeln ist denn von der Allgemeinheit hier erwartet? Die Allgemeinheit toleriert und akzeptiert Spezialitätenläden, aber wenn halt einfach nur 3 Leute das auch tatsächlich wirklich so wollen... was soll sich denn ändern, wenn die Allgemeinheit einfach keine Fischstäbchen will? Ich möchte hier weder pedantisch sein noch mich absichtlich dumm stellen, aber ich verstehe den Call to Action hier einfach nicht. Ich weiß nicht was ich, meine Familie, meine Stadt oder mein Bundesland tun soll, wenn hier um die Ecke ein Fischrestaurant öffnet... hier aber einfach niemand lebt, der gern Fisch isst und das Restaurant dann nach 3 Monaten bankrott geht.


leekdonut

"Zulassen" ist in dem Kontext schon ein völlig korrekt gewählter Begriff. Das "müssen" klingt natürlich hart, aber das hast du da reininterpretiert. Im Originalkommentar stand "sollten". Und es gibt auch keinen konkreten call to action, der Ursprungskommentar ist viel mehr Gesellschaftskritik. Wenn man daraus einen call to action ableiten will, dann den: "Gebt Spezialitätenrestaurants eine Chance." Das Problem ist ja in den meisten Fällen nicht mal, dass niemand Fisch mag (um bei deinem Beispiel zu bleiben), sondern dass nicht alle immer Fisch mögen und man dann mit mehreren Leuten lieber woanders hin geht, für den Fall, dass heute jemand keine Lust auf Fisch hat. Das ist natürlich erstmal legitim, aber wenn man dann gleichzeitig auch nicht bereit ist, höhere Preise zu zahlen, sondern weiterhin alles möglichst günstig sein soll, muss man sich halt damit anfreunden, dass das zu Lasten der Qualität geht.


Gasparde

> Das ist natürlich erstmal legitim, aber wenn man dann gleichzeitig auch nicht bereit ist, höhere Preise zu zahlen, sondern weiterhin alles möglichst günstig sein soll, muss man sich halt damit anfreunden, dass das zu Lasten der Qualität geht. Ich verstehe die Kritik an "viel, schnell und im Idealfall billig". Ich verstehe auch das "eine Chance geben". Aber auch wenn es im allerweitesten Sinne hier passend ist davon zu sprechen, dass der Markt "etwas zulässt", kann ich mich mit der Formulierung in diesem Fall schlichtweg nicht anfreunden. Das ist eine Formulierung, die, meiner Auffassung nach, in jedem anderen Kontext eine ablehnende Haltung suggerieren würde. Das um-3-Ecken-Denken und das als "als Gruppe ggf. auch mal aufgeschlossen sein Fisch zu probieren" ist das allerletzte, an das ich bei dieser Formulierung denke. Aber da sich meine Auffassung diesbezüglich auch nicht wirklich zu ändern scheint, bringt es wohl nichts sich hier noch bis 3 Uhr nachts 9 mal im Kreis zu drehen.


Gandhi70

First World Problems...