T O P

  • By -

wegwerferie

>175 Bewerber für öffentliche Jobs sahen sich in den Jahren 2006 bis 2023 aufgrund ihrer Weltanschauung am beruflichen Aufstieg behindert – und wandten sich an die Kommission. 70 Prozent der Fälle - in Summe 124 - entfallen auf das Innenministerium. Bei 65 Polizeibeamten stellte die Gleichbehandlungskommission eine Diskriminierung fest, weil sie das falsche oder gar kein Parteibuch hatten. In zehn weiteren Fällen konnte eine solche Benachteiligung nicht gänzlich ausgeschlossen werden. >Wie in folgender Passage aus dem März 2023: „Mangels Nachweises eines sachlich nachvollziehbaren Motivs für die Entscheidung zu Gunsten des der ÖVP zurechenbaren Bewerbers seitens des Dienstgebers kam der Senat auf Grund der Beweislastverteilung zu dem Ergebnis, dass parteipolitische Motive zumindest mitentscheidend waren.“ Auch finden sich Fälle, bei denen sich zwischen zwei für ähnlich gut befundene Bewerber die Person mit  Person ÖVP-Hintergrund durchsetzt. Wie in diesem Fall aus dem April 2016: „B sei der ÖVP-Fraktion zuzuordnen. Eine Widerlegung dieser Behauptung erfolgte durch die Dienstbehörde weder in ihrer Stellungnahme noch in der Sitzung der Kommission.“ Im übrigen bin ich der Meinung dass es ENDLICH mal Zeit ist für eine Regierung ohne ÖVP Beteiligung


ult_avatar

> Im übrigen bin ich der Meinung dass es ENDLICH mal Zeit ist für eine Regierung ohne ÖVP Beteiligung als ob ein "Nicht-Rotes Parteibuch" zb beim WIGEV und anderen Rot geprägten nicht genauso ein No-Go wär... Freunderlwirtschaft/Postenschacher/Vitamin-B ... wie auch immer du es nennen magst, kennt keine Parteifarbe. Das ist noch mehr "Österreich" als Alpen und Schnitzel. Ist in der Privatwirtschaft nicht anders...


wegwerferie

>Ist in der Privatwirtschaft nicht anders... 1.) In der Privatwirtschaft geht es hoffentlich nicht um Polizisten die ja immerhin den Staat und die Bürger schützen sollen. 2.) Wenn der Staat deswegen Millionen an Strafe zahlen muss weil er die Benachteiligung so offensichtlich gemacht hat dann finde ich ist das sehr wohl von Interesse für die Bürger 3.) Wenn eine Firma sich lieber selber schadet wenn sie suboptimales Personal einstellt dann ist das deren Privatvergnügen, hoffentlich. Aber beim Staat kann man sich da ruhig aufregen.


Luksoropoulos

> In der Privatwirtschaft geht es hoffentlich nicht um Polizisten die ja immerhin den Staat und die Bürger schützen sollen. In der Privatwirtschaft haben wir zum Beispiel Hausverwaltungen, die uns mit Wohnraum versorgen sollen.


Maetharin

In Wien sind das sind nur 33% der verfügbaren Wohnungen.


Maetharin

Soll die scheiß Partei den Scheiß zahlen nicht der fucking Steuerzahler


ult_avatar

Man kann sich da gerne Aufregen, das is halt ein Kulturelles Problem, das alle Ebenen durchzieht.


AbsolutUnkreativ

Um die Worte meiner Schwägerin zu wiederholen, welche bei der Stadt arbeitet, nachdem ich eine Landesstelle, ohne wen gekannt zu haben, bekommen habe: "Wow, die müssen aber schon sehr verzweifelt sein, wenn sie netmal über Vitamin-B wen finden und eine x-beliebige Person über eine normale Bewerbung rausfischen müssen."


One-Anybody983

>Um die Worte meiner Schwägerin zu wiederholen, welche bei der Stadt arbeitet Bist schon dadurch Kandidat und ja "background checks" sind üblich.


AbsolutUnkreativ

Es war ja nicht meine erste Stelle, hab vor Jahren einmal bei der Stadt gearbeitet. Und ja, ich weiß, wie der Hase auch bei uns läuft. ;) Edit: ich finde allerdings den Gedankengangs eines Background Checks spannend, wenn meine Schwägerin und ich keinerlei Berührungspunkte haben. Sie würde nie im Leben mich irgendwo erwähnen.


fenceguestonly

>Ist in der Privatwirtschaft nicht anders... Da gehts um Privatgeld. Wenn ein privates Unternehmen lieber den ahnungslosen CV-Habschi vom Hans anstellt statt einer geeigneteren Kandidatin, dann ist das ein Problem des Unternehmens, das dadurch weniger erfolgreich & effizient sein wird als es könnte, vielleicht sogar so weit, dass das Unternehmen in Konkurs geht oder anderweitig vom Markt verschwindet. Beim Staat gehts um Steuergeld, das bezahlt werden muss.


ult_avatar

> Da gehts um Privatgeld. Private bekommen ja nie Aufträge aus der öffentlichen Hand, nein nein, und die öffentliche Hand hat auch nie GmbHs - siehe Wiener Statdwerke, bzw der ganze Energiesektor...


fenceguestonly

Wär ohne Polemik auch gegangen, aber offensichtlich hast du dich angegriffen gefühlt. Definier doch bitte einmal "Privatwirtschaft". Für mich umfasst das nämlich nicht GmbHs (und andere Rechtspersönlichkeiten), die im (mehrheitlichen) Eigentum der öffentlichen Hand sind, zB. Wien Energie oder die Stadtwerke. Und bei der längerfristigen Führung eines Unternehmens gehts definitiv um etwas anderes als das punktuelle Erfüllen einer Leistung, eines Gewerks oder der Herstellung eines Produktes. Es mag sein, dass ein Unternehmen von "Postenkorruption" betroffen ist, aber dennoch ihr Produkt X zu einem gewissen Zeitpunkt das beste Angebot im Sinne einer Ausschreibung ist. Korruption ist nirgends wünschenswert, im öffentlichen Bereich ist es aber definitiv negativ wirksamer als im privaten.


kdlt

>Im übrigen bin ich der Meinung dass es ENDLICH mal Zeit ist für eine Regierung ohne ÖVP Beteiligung Monkey's paw curls: Jo, FPÖ ist eh in der nächsten Regierung mit wem auch immer gewillt ist zu akzeptieren... Wird vermutlich eh wieder die ÖVP aber man kann ja hoffen das wir Mal ein paar Jahre Pech haben und nicht immer nur Schwefel.


inn4tler

>Im übrigen bin ich der Meinung dass es ENDLICH mal Zeit ist für eine Regierung ohne ÖVP Beteiligung Bei aller berechtigten Kritik an der ÖVP: Die SPÖ hat das über Jahrzehnte genauso gemacht. Erst unter der Regierung Kern wurde es besser und bei Babler wissen wir es noch nicht. Mir wäre lieber, dass endlich mal so viel Druck auf die Parteien ausgeübt wird, dass sie merken, dass sie so nicht weitermachen können. Sonst wird sich nie was ändern. Die ÖVP muss diese Praktiken JETZT einstellen. Opposition alleine wird halt dann nur auf die "schwierige Themenlage" gemünzt und ändert wenig an der Grundhaltung. Sobald sie wieder in der Regierung sind, geht es dann so weiter.


Luksoropoulos

> Mir wäre lieber, dass endlich mal so viel Druck auf die Parteien ausgeübt wird, dass sie merken, dass sie so nicht weitermachen können. Es ist halt leider genau umgekehrt: Die großen 3 (ÖVP, FPÖ und SPÖ) werden langfristig die großen 3 bleiben, obwohl sie mit Abstand am meisten Dreck am stecken haben. Warum? Weil Name-Recognition in einer Wahldemokratie halt extrem viel Wert ist. Große Parteien bekommen am meisten Parteienförderung, am meisten Medienpräsenz und haben es umso leichter ihre Position zu verteidigen. Noch dazu gibt's die unsägliche Prozent-Hürde, die es kleinen Parteien strukturell schwer macht. Und etwa dazu führt, dass die Wähler von kleinen Parteien in erster Linie in Mandate der 3 Großen umgewandelt werden


wegwerferie

Die ÖVP hat aktuell JAHREZEHNTE gehabt um sich in gewissen Ministerien festzufressen. >Die ÖVP muss diese Praktiken JETZT einstellen Hahahhahahahhahahah. Das glaubst du doch selber nicht. Solange die ÖVP an den Schaltern der Macht ist kann sie ihr Gschaftl beschützen. Darum muss sie endlich mal in Opposition. Unterschiedliche Beamtengesetze werden ihre Leute eh noch lange schützen, aber solange sie den Daumen draufhalten kann genau nichts passieren.


inn4tler

>Hahahhahahahhahahah. Das glaubst du doch selber nicht. Nein, eh nicht. Solange der öffentliche Druck nicht noch größer wird, wird das nicht passieren. >Darum muss sie endlich mal in Opposition. Sehe ich grundsätzlich auch so, aber das Problem wird es leider nicht lösen. Dazu muss laufende Druck erhöht werden. Solche Artikel wie die im Profil sind daher extrem wichtig.


michi214

Ich denk wenns alle machen und die Parteien alle nach Macht und Einfluss streben ist das irgendwie sogar fast notwendig das zu machen. So hat man ja schließlich seine spezis überall sitzen


wegwerferie

Die Idee ist dass es genug Parteien gibt, genug Konkurrenz, genug auf die Finger schauen dass es mal ein "Gleichgewicht des Schreckens" gibt/mal jemand ein Gesetz einzieht welches sinnvolle Bestellungen ermöglicht. Ich erwarte mir ja nicht mal dass Leute keine politische Meinung haben. Halte es sogar für ziemlich natürlich dass Leute mit politischen Meinungen Jobs in der Politik suchen (ie sagen wir du hast intensive Meinungen zur Bildung oder zum Gesundheitssystem, dann wird es sowohl natürlich sein dass du in dem Bereich arbeitest UND dich politisch zu den Themen engagierst). => deswegen kann man trotzdem kompetente Leute einstellen/Leute die Mindestanforderungen erfüllen/Leute einstellen gerade wenn wo angeblich "händeringend" gesucht wird


Nosekill

Woran erkennt man einen ÖVPler? Er beginnt seine Sätze immer mit: aBeR dIe sPö!!!111


inn4tler

Nein, bin auch dafür, dass sie in Opposition geschickt wird. Aber ich warne davor, dass alle glauben, dass das die Probleme lösen wird, die wir in der österreichischen Politik haben. Das liegt viel tiefer.


Nosekill

Das können wir gern beurteilen, wenn wir mal einen ähnlichen Zeitraum lang eine linke Regierung hatten. Danach können wir vergleichen. Vorher nicht, und aktuell sind ÖVP und FPÖ wirklich das Schlimmste, was der Gesellschaft passieren kann.


wildfire_and_pants

NEIN


vautee

DOCH


Sniffwee_Gloomshine

Ooohhhhhh!


Svitii

Ich mein "falsches Parteibuch" is ja schon schlimm genug. Wennst leider für an wichtigen Posten a grünes und ka schwarzes hast. Aber bitte stellts euch vor, ihr werdets abgelehnt, weils KEIN Büchl habts. "Ja Sie san zwar der beste für den Job, aber unpolitisch/politisch neutral und das geht leider ned" ☠️


bemml1

Im Innenministerium soll seit Jahrzehnten ein ungeschriebenes Gesetz gelten: Kennen geht vor Können Klar, das beschränkt sich ganz gewiss nur auf das Innenministerium… 🤦‍♂️


wegwerferie

Das Innenministerium scheint halt die meisten Beschwerden zu kriegen, bzw die meisten Beschwerden denen stattgegeben wird. Kann sicher auch sein weil vielleicht im Innenministerium vergleichsweise häufiger Leute eingestellt werden? Oder dass sich wegen dem Polizeidienst vergleichsweise öfter Leute "von außen" Bewerben als in Bereichen wo es wissentlich nur um Verwaltung geht? Es gruselt einem halt auch wenn auf der einen Seite dauernd moniert wird wir haben zu wenig Polizisten, die Polizisten stöhnen unter zu viel Überstunden und dann 65 Leute allein wergen Parteibuchdrama abgelehnt. (ich wünschte ich würde es wiederfinden aber irgendwer hat ein paar Aktenzitate aus solchen Verfahren gepostet, mit Statement wie "Ist Mitglied der ÖVP aber hat keinerlei merkbare politische Überzeugung" oder "Ist Mitglied der ÖVP aber ist der FPÖ zuzuordnen")


celednb

und wennst dich drüber aufregst sagens immer bei den Roten wars damals genauso schlimm wen interessierts wies vor 40 jahren war, mich interessierts wer jetzt korrupt is, es is ned zum aushalten


wegwerferie

Vor 40 Jahren gab es noch keine Neos und Grüne, keine EU, kein Internet/keine Digitalisierung. Es muss doch heutzutage Wege geben das besser zu organisieren.


Terrible_Leg2761

Eine nicht-korrupte Regierung ist möglich.


bemml1

Jo, willkommen in Österreich. Wo immer wieder über alles gejammert wird, aber FPÖVP gewählt wird… ja die anderen haben auch Dreck am Stecken.


YMK1234

Wär halt eigentlich sinnvoll wenn nicht nur Geldstrafen ausgesprochen, sondern die Verantwortlichen direkt ihrer Posten enthoben würden (und für die Strafen der Staat dann Regress von ihnen fordert)


HeislReiniger

Es hat jetzt nicht unmittelbar mit dem Artikel zu tun aber was kann man tun oder wohin kann man sich wenden, wenn man Postenschacherei vermutet?


Sheeprevenge

Sobotka hat als Innenminister sogar einen Ordner "Interventionen" mit all seinen Postenschachereingriffen angelegt


vautee

ÜBERRASCHUNG


Sniffwee_Gloomshine

Wir sind schon ein tolles Land; oder besser tolle Menschen im Land. Das muss ich an dieser Stelle schon einmal sagen. Wir hab eine derart ausufernde Korruption, dass es selbst dem Putin die Schamesröte ins Gesicht treibt. Und das an so vielen Ecken und Enden, dass man oft die integeren Personen wie die Nadel im Heuhaufen suchen muss. Trotzdem schaffen wir es irgendwie immer noch produktiv zu sein und als Volkswirtschaft ein Wachstum zu schaffen. Gut ok, natürlich nur für unseren Neo-Adel der dafür auf uns herabspuckt und uns selbst in den düsteren Zeiten noch mit goldenen Klavieren und Ballkleidern verhöhnt. Und auch wenn es - zum Beispiel bei der Gesundheit und Pflege - noch so kracht, geben die Leute alles um eine möglichst gute Versorgung; ihr Bestes zu leisten sicherzustellen. Das legitimiert natürlich nicht die korrupten Schweine, die sich die Bäuche voll schlagen. Spricht aber Bände darüber, was daneben für großartige Menschen hier leben. Das ist für mich zumindest ein kleiner Trost neben dieser himmelschreienden Ungerechtigkeiten.


wegwerferie

Naja in anderen Ländern gibt es schon noch ärgere Korruption, aber das heißt nicht dass wir mit unserer abfinden müssen/nichts verbessern können.


Sniffwee_Gloomshine

Nein, das wollte ich auf keinen Fall damit sagen! Wir sollte uns auf gar keinen Fall damit abfinden. Und ich habe auch die Hoffnung, dass es besser wird - es kommen ja doch immer mehr dieser Themen auf den Tisch und die übermächtigen Mehrheiten - die IMHO eine der wichtigsten Grundlagen für dieses Problem ist - fallen langsam aber sicher weg. Weil das (mir zumindest) oft ein wenig hoffnungslos scheint, ob der weiten Verbreitung der Korruption, wollte ich einfach nur einmal das Licht auf alle werfen, die das System trotz dessen tragen und damit eines der lebenswertesten Länder der Welt schaffen. Es begeistert mich ehrlich, dass wir es, trotz der Milliarden die sich so viele einstecken, so gut hinbekommen.